Was ist dein Treibstoff, der dich Unternehmer sein lässt?
Felix: Auf jeden Fall, dass ich möglichst selbstbestimmt sein und arbeiten darf. Dann natürlich, dass ich etwas unternehmen will, was auf die Zukunft ausgerichtet ist. Was mich ebenfalls total begeistert, ist, Arbeitsplätze und einen kreativen Raum zu schaffen, die etwas bewegen und stark im Markt mitspielen. Das ist für mich ganz wichtig.
Du bist zunächst mit deinem Team filmklar bei steindesign eingezogen. Wie kam das und was war dir dabei wichtig?
filmklar hat als Startup die Chance bekommen, auf einem kreativen Boden seinen Platz zu finden. Das war von Andreas Stein ein klares strategisches Angebot. Und für filmklar als Video- und Social Media-Agentur waren das erst einmal Chancen, um in ein Netzwerk reinzukommen, auch repräsentativ und professionell, Geschäftsräumlichkeiten mitzunutzen. Die Synergien, das Netzwerk, der Standort. Das war auf jeden Fall ein absoluter Mehrwert. Als filmklar zu einer Marke von steindesign wurde und noch mehr aus diesen Ressourcen schöpfen durfte, bot das die Möglichkeit, auch in Zukunft erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein. Für mich war es dabei immer wichtig, dass filmklar sich dem Charakter eines Familienunternehmens annähert. Wenn man sich frühzeitig Gedanken darüber macht, was ein Familienunternehmen charakterisiert und was ein im Management geführtes Unternehmen über Aktiengesellschafter ausmacht, dann merkt man relativ schnell, dass der persönliche Draht zu den Mitarbeitern dabei eine ganz andere Rolle spielt. Man muss mehr Geduld und Verständnis mitbringen, bekommt aber auch eine sehr hohe Loyalität von seinen Arbeitnehmern. Auch die Unternehmenskultur ist meiner Meinung nach viel persönlicher. Das Ganze bringt zwar viel mehr Risiken mit sich und viel mehr Emotionen, aber es passt zu mir als Familientyp.
Jetzt bist du Geschäftsführer von steindesign und Nachfolger von Andreas Stein. Was waren wesentliche Meilensteine für dich?
Andreas Stein ist eine sehr starke Persönlichkeit, die willensstark ist, Ideen mitbringt und diese dann auch verwirklicht. Was mich auch fasziniert, ist seine Resilienz. Seine Möglichkeit, immer wieder neue Energien aus sich selbst heraus zu schaffen. Da bin ich ein bisschen anders. Ich brauche mehr Gemeinschaft. Ein Meilenstein war für mich die Entscheidung, eine Eventlocation, die ein Teil des Firmengebäudes war, aber ursprünglich nicht zu steindesign gehörte, mit ins Businessmodell zu integrieren und mit dem cavallo neue Wege zu gehen, sich in Hannover im Eventbereich auch einen kreativen Namen zu machen. Sehr beeindruckend fand ich auch, dass steindesign als Werbeagentur über 40 Jahre am Markt beständig ist.
„Nachfolgeplanung muss dynamisch sein“, sagen Experten. Was heißt das für dich und was heißt das für steindesign?
Nachfolge ist auf jeden Fall erst einmal eine große Herausforderung. Mitarbeiter, die nur die Vergangenheit kennen, müssen jetzt loslassen und mit einer Veränderung umgehen. Und Veränderung bedeutet grundsätzlich erst einmal Angst. Eine unbekannte Persönlichkeit als Hauptgeschäftsführer. „Uff, was will der denn jetzt eigentlich?“ Überhaupt, den Felix Cordova-Lehmann greifen zu können. „Wer ist das?“ Sein Profil zu erkennen: „Ist das jemand, der sehr sachlich ist? Ist das jemand der sehr launisch ist, impulsiv, entscheidungsfreudig oder nicht? Kann der denn wirklich Verantwortung tragen?“ Das sind ganz viele Fragen, die die Mitarbeiter erstmal beschäftigen. Dynamik, Veränderung, Festlegungen von klaren Zielen und eine kontinuierliche Kommunikation sind in diesem Prozess unfassbar wichtig. Das Vorankommen-Wollen. Nach vorn ausrichten. Meinen eigenen Weg gehen. Und zu schauen, was funktioniert. In erster Linie interessiert mich, wie der Wettbewerb insgesamt ist und wie die Nachfrage am Markt. Ich muss mich und wir müssen uns als steindesign immer wieder neu erfinden, nicht, weil ich das will, sondern weil das Umfeld es einfach verlangt. Das Team muss mitziehen und das auch verstehen. Deswegen ist die Frage „Warum?“ für mich immer ganz wichtig, nicht nur das „Wie?“. Und immer aus der Wir-Perspektive.
Du gehörst zur neuen Generation der Jungunternehmer: Was würdest du sagen, ist deine Mission und was empfindest du da als Herausforderung?
Die größte Herausforderung für Jungunternehmer und damit auch meine Herausforderung ist, dass wir einen ganz extremen Arbeitnehmermarkt haben. steindesign als Dienstleister lebt davon, dass hier Menschen starke Leistungen erbringen, mit ihren Fähigkeiten, mit ihrer Kreativität. Wie schaffen wir es, steindesign langfristig stabil zu halten als attraktiver Arbeitgeber? Und wie kommen die Fachkräfte zukünftig zu uns? Das ist eine ganz große Herausforderung. Meine Mission ist, das Unternehmen so attraktiv zu machen, dass ich eines Tages eine gute Unternehmensnachfolge finden werde. Das muss mein Ziel sein bei all meinen Entscheidungen.
Was sollte die Welt da draußen unbedingt über dich wissen?
Ich bin ein Mensch, der sehr familienorientiert ist, der Abenteuer liebt, der Mannschaftsgeist und Teamgeist unfassbar schätzt und gerne die Rolle des Kapitäns übernimmt. Das Allerwichtigste: Vertrauen und Fairness sind die Basis von allem. Daraus ziehe ich meine Energie.
Als Geschäftsführer bist du ja viel draußen beim Kunden unterwegs und bei Veranstaltungen. Was ist dein Ziel?
Authentisch zu sein. Werbung können viele. Es geht nicht nur um die Umsetzung, sondern um die umfangreiche Betreuung, den absoluten Service und darum, Kunden ein exzellentes Gefühl zu vermitteln. Das steindesign-Erlebnis. Und den steindesign-Service. Ganz authentisch. Ich zeige einfach, wer steindesign wirklich ist und was steindesign bieten kann. Das Thema Service ist ein ganz wichtiger Bestandteil, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu sein.